Mittwoch, 27. August 2008

24.11.68

Fkr. wertet den Franc nicht ab.

20.11.68

Währungskrise durch Kapitalflucht aus Fkr nach Dtl. In BRD Erhöhung der Steuern für Export 4%, Senkung um 4%. Sozusagen zeitweiser Ersatz einer Aufwertung.

17.11.68

Dubceks Kompetenzen als Parteisekretär duch das ZK der CSSR eingeschränkt.

6.11.68

Nixon zum Präsidenten der USA gewählt. Er hat 290 Wahlmänner erhalten (270 nötig), Humphrey 203, Wallace 45[…]

2.11.68

In Dortmund Treffen von Mitgl. der außerparlamentarischen Opposition (APO), auf dem beschlossen wurde, im Dezember eine Partei Aktionsbündnis für demokrat. Fortschritt o.ä. zu gründen, die die Möglichkeit bieten soll, 1969 mit Aussicht auf Erfolg für den Bundestag zu kandidieren. U.a. waren Vertreter der neuzugelassenen kommunistischen Partei KdP und der DFU [deutsche Friedensunion] anwesend. (Auch Prof. Hofmann)

1.11.68

Johnson verkündet Einstellung der Bombenangriffe auf N-Vietnam. (5.11. ist Präsidentenwahl)

14.10.68

Nach UPI-Meldungen rechnet man in Kreisen um Dubcek damit, daß morgen eine Gruppe von moskautreuen Leuten die Regierung übernimmt. Cernik ist heute morgen mit Regierungsdelegation nach Moskau geflogen.

12.10.68

Gedanke: Historisierung der Studentenbewegung. Tradition wird entstehen wie in der Jugendbewegung. Man wird von alten Idealen schwärmen und mit dem Neuen nicht mitkommen (So in 20 J. denkbar).

25.9.68

China bereitet seinen 19. Jahrestag am 1.10. vor. Jetzt soll nach der Kulturrevolution eine Konsolidierungsphase folgen, alle Kraft in Wirtschaft und dann auch Außenpolitik gesteckt werden. (Nach Bericht des dpa-Korrespomdemtem)

20.9.68

Studentenunruhen in Mexiko, einmal 100 000, dann 200 000 demonstrierend, weil angeblich 31 Studenten ermordet worden. Polizei besetzt Uni. Schärferes Vorgehen angedroht. - Brüskierung Englands durch Fkr, das aus Projekt zur Entwicklung eines Flugzeugs mit einziehbaren Flügeln aus Gemeinschaft mit Großbritannien ausschied und sich Amerika anschloß, "weil England zu abhängig von amerikan. Technologie sei". Man fragt sich, wo hier die Logik ist. UdSSR droht Ausnützung der Feindstaatenklausel der UNO gegen Bundesrepublik für den Fall, daß "Übergriffe" der BRD auf Westberlin. USA haben erklärt, daß dann der Bündnisfall für die Nato eingetreten sei, wenn UdSSR die BRD mit solcher Begründung angreife.[...]

8.9.68

Heute letzter Tag des 82. Katholikentags in Essen. Nachdem vom Eheforum des Katholikentages eine kritische Stellungnahme zur Enzyklika des Papstes Humanae vitae über die Geburtenkontrolle verabschiedet worden ist, wird heute eine Erklärung des Papstes verlesen werden, worin die Gläubigen aufgefordert worden sind, sich der Enzyklika zu fügen. - Fkr. hat seine 2. Wasserstoffbombe explodieren lassen. - Kiesinger in Türkei mit dortiger Regierung einig, daß Verteidigungskraft der Nato gestärkt werden müsse.

6.9.68

frühere brit. Kolonie Swasiland i Südafrika heute unabhängig geworden.
Nach neueren Berichten über das Erdbeben in Persien ca 20 000 Tote. -
Noch nachzutragen, da hier nicht ausdrücklich erwähnt, da ich damals in ESW war: 21.8. (in der Nacht vom 20. zum 21. begonnen) Invasion von Sowjetunion, Polen, Ungarn u. DDR in der CSSR. Angebl. zu Hilfe gerufen, sie fanden nur niemand, der sich bereitfand, sie zu Hilfe gerufen zu haben. Passiver Widerstand der Bevölkerung. Über geheime freie Sender organisiert und im Ausland weitergegeben, was geschah.
Inzwischen nach Moskauer Verhandlungen Durchführung des Moskauer Diktats durch Dubcek u.a. Sowjet. Soldaten in Zeitungsdruckereien durch tschech. Polizisten ersetzt, Kriegel, recht reforminteressierter Vorsitzender der Nationalen Front auf sowjet Ersuchen abgewählt.[...]

1.9.68

Großes Erdbeben in Ostpersien. Bisher über 8000 Todesopfer geborgen, Hunderttausende obdachlos.

27.8.68

Die Ergebnisse der Moskauer Verhandlungen jetzt bekannt. Sie wurden bereits von der tschechoslowakischen Nationalversammlung abgelehnt. Enttäuschung in der Bevölkerung. Rundfunkrede Dubčeks.

21.8.68

Einmarsch sowjet. Truppen in CSSR.

(vgl. Nachtrag zum 21.8. unter dem 6.9.)

31.7.68

Nach einem Kommentar aus Persien ist die d[eu]t[sch]e Öffentlichkeit einer Anti-Schah-Kampagne zum Opfer gefallen, bei der Zustände von vor 10 J. geschildert worden seien. In Wirklichkeit sehr vernünftige Maßnahmen und nur noch kleine Opposition. Große wirtschaftliche Unterstützung durch die Sowjetunion, aber dennoch Offenhalten zum Westen. Traditionell gute Beziehungen zu D[eu]t[sch]l[and], die aber von der BRD durchaus nicht gepflegt worden seien.
Weiterhin interessante Vorgänge in CSR (dort jetzt Treffen des sowjet. Politbüros mit dem tschechoslowakischen). Verhandlungen zw[ischen] Biafra u. Nigeria immer wieder in Frage gestellt. Wieder kein Korridor zustandegekommen. - Bundesregierung hat nach erster Hilfe von 2 Mill. jetzt weitere Hilfe von 5 Mill. DM beschlossen.

17.7.68

Staatsstreich im Irak, Luftwaffenchef jetzt Staatsoberhaupt.
Nahostkrieg hat Israel alles in allem 4 Mrd DM gekostet. Regierungsvertreter Nigerias u. Biafras haben sich auf Tagesordnung f. Friedensverhandlungen geeinigt.

Dienstag, 26. August 2008

14.7.68

Die erschreckenden Vorgänge in Biafra sind seit einigen Tagen in den Mittelpunkt des Interesses gerückt. Hunderte verhungern pro Tag, Millionen steht der Hungertod bevor. Nigeria hat jetzt zwar Transport von Lebensmitteln nach Biafra erlaubt; aber es bleibt wohl sehr viel davon in Nigeria hängen. Wann gibt es dort einen Waffenstillatand! -
Zweifel liegen über der Präsidentenwahl in den USA am 5.11.68. Nixon u. Humphrey haben die größten Chancen, von ihren Parteien nominiert zu werden, obwohl Rockefeller u. McCarthy populärer sind. - Der Vergleich der Kennedys mit den Gracchen (FAZ 12.7.) erscheint jetzt, da sie beide ermordet worden sind, recht treffend.
Ausgang der Marburger Studentenparlamentswahlen: SDS 8 Sitze, AfFH 8, SHB 3, MHF 4, LUSt 2, LSD 4, MSU 3, AS (Tarngruppe von SDS/HSU) 1, ALP 4 NHB 1 Sitz. (SDS 853 Stimmen gegenüber 638 1967, AfFH 856 gegenüber 1650 1967).

1.7.68

Ab heute ist in der EWG die Zollunion durchgeführt.

25.6.68

Die sehr weit gediehenen Verhandlungen mit Gruner & Jahr haben doch nicht zum endgültigen Verkauf der Springer Zeitschriften an ihn geführt, vielmehr hat die Weitpert-Gruppe sie jetzt (für 70 - 80 Mill) übernommen. - In Fkr. deutl. gaullist. Erfolge, Gaullisten werden vermutl. absolute Mehrheit bekommen.

24.6.68

Festzuhalten ist hier: Daß ich die Studentenpolitik hier nicht erwähne, soweit sie nicht allgemein politisch wird, obwohl ich sehr viel davon höre u. sehr darin engagiert bin, [ergibt sich,] weil ich sonst sehr viel zu schreiben hätte, da ich das ganz Wesentliche schlecht erkennen kann. So wäre jetzt vielleicht nur einmal festzuhalten: Die Studentenvertreter sind aus dem satzungsgebenden Senat ausgezogen, weil er ihrer Meinung nach Verschleppung betrieb und wichtige Probleme unter Hinweis auf die Novellierung des hess. Hochschulgesetzes zurückstellte. - Zu den Studentenparlamentswahlen kandidieren 12 Listen (darunter ein Einzelkandidat), darunter der NHB.
Zur großen Politik vielleicht ein Zustandsbericht: In Griechenland herrscht weiter eine Militärdiktatur (man hört Schreckliches über ihre Folterungsmethoden). Die Verhandlungen zwischen Nordvietnam und den USA sind prakt. um Nichts weitergekommen, da die USA nicht die Bombardierung Nordvietnams einstellen wollen, ohne irgendeine Gegenleistung (à la Versprechen, nicht weiterhin Truppen nach Südvietnam einzuschleusen) zu erhalten. - Wie die Dinge in einzelnen aussehen, weiß ich nicht. Insgesamt machen die USA dabei die schlechtere Figur. - Es soll die 3. Vietcong-Offensive auf Saigon bevorstehen. - Vor einigen Tagen ist der Atomsperrvertrag von der UNO beschlossen worden. Jetzt ist er von den einzelnen Ländern zu ratifizieren. - In China soll die Kulturrevolution wieder aufgelebt sein.

23.6.68

Springer verkauft: Eltern, Twen, Bravo u. Jasmin an Gruner und Jahr, denen auch Bucerius als Teilhaber angehört. Das Neue Blatt verkauf er an Bauer Verlag.
Bei den Wahlen in Fkr. verhältnismäßig wenig Wahlbeteiligung, nicht höher als bei den vorigen Wahlen.
Vor ein paar Tagen bei Studentenunruhen in Rio de Janeiro 2 Studenten getötet, 400 verhaftet.
24:00 [Uhr] : Gaullistische Stimmengewinne über Propaganda mit Bürgerkriegsgefahr.

18.6.68

Nach 33 Tagen Streik haben Arbeiter der Renault-Werke in Fkr. die Arbeit wieder aufgenommen.

13.6.68

In DDR Umstellung der Landwirtschaft auf industriemäßige Fertigung geplant. Einsatz der Bauern als Landwirtschaftsarbeiter je nach Spezialisierung. Lösung von der Bindung an den Boden. - Für eine Wirtschaft, wo der gesamte Landbesitz Staatseigentum ist, halte ich dies Vorgehen für sehr sinnvoll. Ich vermute sogar, daß die Entwicklung früher oder später überall dahin gehen wird. Bei den kapitalist Ländern allerdings mit dem Unterschied, daß einige Privatunternehmer das Land besitzen werden.
In Fkr. ist gestern ein allgem. Demonstrationsverbot erlassen worden, an das sich auch im allgemeinen gehalten wird. Nur in Straßburg noch Zusammenstöße mit der Polizei, sonst geschlossene Kundgebungen und Proteste. - In Rumänien Studentendemonstrationen, Verbesserungen der Lebensbedingungen gefordert. Regierung verspricht Erfüllung. In Uruguay auf Studentenunruhen hin der Belagerungszustand über das ganze Land verhängt.

11.6.68

Die DDR führt erhöhte Reisebeschränkungen und Beschränkungen im Berlinverkehr ein. Transitvisen u. Reisepaß für Verkehr nach Westberlin und Reisepaß für Besuch in DDR gefordert.

12.6.68

Bei Studentenunruhen in Paris 1 500 Studenten festgenommen worden.

8.6.68

Vermögensbildung seit 1948: Arbeiter u. Angestellte 17% des Vermögens, Rentner 2,4%, Staat ca 30% des Vermögens, das in der BRD gebildet wurde. - Kennedy am 6.6. verstorben.

5.6.68

Bei frz. Unruhen 11 Menschen spurlos verschwunden. Luftangriff Israels auf jordanische Dörfer aufgrund jordan. Artilleriebeschusses. Anläßl. des Jahrestages des arab-israel. Krieges werden nach der Zeitung 'Al Achram' die ägypt. Truppen Rache geloben. - In Saigon verstärkt Kämpfe. - Robert Kennedy gewinnt (Nominierungs)Vorwahl in Süd-Dakota und nach Hochrechnungen auch in Kalifornien. - Attentat auf [Robert] Kennedy. Er überlebt es, der Attentäter festgenommen und Name identifiziert.

Samstag, 2. August 2008

31.5.68

De Gaulle will nicht zurücktreten, hat Nationalversammlung aufgelöst. Pompidou: Regierungsumbildung f. provisorische Regierung bis zu den Neuwahlen Mitte Juni/Anfang Juli. Truppenzusammenziehungen um Paris (Panzer-, Fallschirmjägerverbände u.a.) Die frz. Truppen in Dtl. teilweise bereits in Alarmbereitschaft. - Gestern die Notstandsverfassung der BRD mit 384 : 100 Stimmen (mit deutl. 2/3 Mehrheit) angenommen. Viele Demonstrationen dagegen, in F[ran]kf[ur]t Besetzung des Rektorats durch Studenten, darauf Besetzung der Uni durch Polizei. In Marburg verhältnismäßig ruhig.

30.5.68

Ausschreiben von Neuwahlen und Rücktritt de Gaulles nicht ausgeschlossen. De Gaulle wird die Entscheidung in wenigen Stunden treffen. Dubceck schlägt außerordentl. Parteitag im September vor. (CSR)

12.5.68

Pompidou hat Erfüllung der studentischen Forderungen zugestimmt, nachdem drei große Gewerkschaften mit Generalstreik am Montag gedroht hatten. - Sternmarsch auf Bonn nach Demonstranten 60-70 000, nach Polizeisprecher 25 000.

17.5.68

Der Streik am Montag in Fkr. trotz Nachgeben der Regierung durchgeführt. Augenblicklich größere innenpolitische Unruhen. - Die Sowjetunion scheint jetzt aktiv gegen die Demokratisierung in der CSR zu wirken. Augenblickl. ständig Besuche hoher Funktionäre der UdSSR in CSR. (Augenblickl. Kossygin in CSR.)

11.5.68

Die Studentendemonstrationen in Paris gehen weiter, gemeinsame Demonstration mit einer Gewerkschaft im ganzen Land geplant. - Die ersten technischen Vorgespräche zwischen Nordvietnam und den USA haben bereits begonnen. Am Montag soll es zu den ersten sachlichen Verhandlungen kommen (Über Beendigung der Kriegshandlungen)

6.5.68

Einigung von USA und Nordvietnam auf Paris als Verhandlungsort für erste Vorgespräche. Seit gestern Offensive der Vietcong in Südvietnam, besonders in Saigon (Chinesenviertel)
Wegen Unruhen der Studenten in Paris ist schon seit einigen Tagen die Sorbonne geschlossen worden. Heute kam es zu Auseinandersetzungen zw. 2000 Studenten und einem 2000 Mann starken Polizeikordon um die geisteswissenschaftl. Fakultät.

Freitag, 1. August 2008

28.4.68

Tagung über „Wissenschftl. techn. Revolution“ in Marienbad in CSR. Diese bedeutet das Ende der industriellen Phase, d.h. der Phase, wo auch in sozialist. Staaten Ungerechtigkeiten möl. u. unverhinderbar sind.
Wahlen in Baden-Württemberg: Nach der ersten Hochrechnung, aber die pflegen ja sehr präzis zu sein, hatte die CDU kaum Stimmen verloren, die SPD hat 8-10% verloren, die FDP hat leicht gewonnen. Großer Gewinner ist die NPD, die erstmals auftrat u. 10% der Stimmen erhielt. - Das Verhältnis ist also etwa: CDU 44% SPD 28% FDP 13,5% NPD 10%. Eine Partei links von der SPD erhielt etwa 2% der Stimmen [...]
Die Entwicklung in der CSR erscheint ganz vorbildlich. Die Diskussion erfaßt alle Bereiche, man scheint sich auch zunehmend gegenüber der UdSSR abgesichert zu haben. - Bzgl. Friedensgesprächen üb. Vietnam geht es weiterhin noch um den Ort für die Verhandlungen. Augenblicklich sind ein amerikan. Botschafter und ein nordvietnam. Unterhändler in einem Ort Hinterindiens an Unterhandlungen, aber zumindest offiziell geht es nur um den Ort der Verhandlungen. Johnson hat auf Präsidentschaftskandidatur verzichtet an seine Stelle ist in der demokrat. Partei Vizepräsident Humphrey getreten.
Das vom Landeswahlleiter autorisierte verläufige Endergebnis der Wahlen von Baden-Württemberg: [...] - Erfreulich immerhin, daß die FDP spürbar gewonnen hat, wenn auch sehr wenig, wenn man bedenkt, daß Württemberg FDP-Hochburg ist und Dahrendorf, der große Mann der FDP, so optimistisch war. - Was soll man empfehlen? Eine Koalition CDU-FDP läge an sich nahe, könnte aber die SPD in der Opposition gelegentlich zu ähnlichen Stellungnahmen wie die NPD bringen. Immerhin wäre das wohl doch besser als weiterhin eine verwaschene große Koalition, bei der vielleicht die FDP mit der NPD in einen Topf geworfen werden könnte, nur weil sie auch Opposition ist. - Die Sitzverteilung im Parlament [...]

18.4.68:

Demonstrationen (als Ergebnis) in Reaktion auf das Attentat gegen Dutschke in großer Zahl. Versuch, die Auslieferung von Springer-Zeitungen zu verhindern. Dabei ist der Pressefotograf Klaus Frings von einem Steinwurf getroffen worden und daran gestorben. Ebenfalls starb jetzt in München der 27j. Student Schreck. - Die Parallele von Vorgängen der 20er und 30er Jahre wird in Kommentaren, wenn auch in Absetzung davon, herangezogen.

12.4.68

Er ist sehr schwer verletzt worden, von drei Kugeln getroffen. Der Attentäter liegt ebenfalls verletzt im Krankenhaus.

11.4.68

Auf Rudi Dutschke ist ein Attentat verübt worden.

4.4.68

Noch nächste Woche erste Friedensverhandlungen zw. Nord-Vietnam und USA vorgesehen.
Der Friedensnobelpreisträger und Neger Martin Luther King ist gestern in Memphis in einem Attentat ermordet worden.
Bundeshaushalt gestern in 2. Lesung angenommen worden. Über 80 Milliarden. FDP gegen atomare Trägerwaffen in Bundeswehr.

22.3.68

Weiterhin eindrucksvolle Studentendemonstrationen in Polen, besonders in Warschau.
Pläne Novotny, Staatspräsident der CSR, abzusetzen. Nasser hat sein Kabinett durch Professoren erweitert. Verstärkung der Mitte Ausschluß der Rechten und der Linken. Beibehaltung von Außen- und Kriegsminister.

21.3.68

4:30 MEZ haben israelische Truppen die jordanische Grenze überschritten in Vergeltung der Terrorakte, die die jordan. Regierung nicht verhindert habe.

8.3.

Verluste im Vietnamkrieg auf amerikan. Seite inzwischen größer als im Korea-Krieg

beigelegter Zettel mit Datum 4.3. [68? mit Bleistift ergänzt]
Spiegel: Vietnamkrieg kann nach Chef des US-CIA R. Helms nicht mehr gewonnen werden.
Nackter-Affe-Serie im Stern
Lelate [?] in Hamburg, Künstler-Ball
Butterberg, Steuern bis 25 Pf. pro 1/2 Pfd. Marg. geplant v. Höcherl abgelehnt
brit. Verkehrsministerin von Studenten entführt
Kafka-Schloß-Verfilmung Maximilian Schell als K.
VDS-Tagung in Süddter Z.

17.3.

Goldkrise. Spaltung des Goldpools heute beschlossen. - Gestern hat Robert Kennedy die Kandidatur für die amerikanischen Präsidentschaftswahlen übernommen. - 12. ordentl. Bundesparteitag der SPD, Brandt u. Wehner teils von Demonstranten tätlich angegriffen.

16.2.

Meinungsumfrage durch Wickert-Institut in Tübingen 48% der D[eu]t[sch]en für Einstellung des Vietnam-Krieges

13.2.

Aus einem Film über Vietnam von Rolf v. Hagen: „Der unerklärte Krieg“ im Fernsehen geht hervor: Kennedy hat zwar Militärberater nach Süd-Vietnam geschickt, doch sah schon er die Situation Amerikas an dieser Stelle sehr kritisch. Er ließ daher auch den Sturz Diems zu und versuchte, nicht über militärische, sondern über politische Wege zu einer Lösung zu kommen. Daß er aber dennoch auch nach dem Sturz Diems seine Militärberater nicht zurückzog, dürfte darauf zurückzuführen sein, daß es sich nach dem Debakel in der Schweinebucht keine weiteren Mißerfolge leisten konnte und nach der Stärkung seines Ansehens im Laufe der Kubakrise nicht mehr die Zeit dazu fand, auch in Vietnam die Verhältnisse zu regeln. [Ein schwaches Argument allerdings, denn danach war noch einige Zeit. Beachtenswert immerhin die Feststellung, der ich Glauben schenke, daß er gegen eine Intervention der USA war.] [...]

7.2. 68

Pueblo-Affäre: Ein amerikan. Nachrichtenschiff vor der nordkoreanischen Küste wurde aufgebracht. Dabei ist nicht gesichert, daß es außerhalb der 14-Meilen Hoheitszone war, so daß es unrechtmäßig aufgebracht worden wäre. Verhandlungen über die Auslieferung der Besatzung laufen (i Panunion [Panmunjeom])
In Südvietnam weiter heftige Kämpfe mit Erfolgen der Vietcong. Sie bereiten eine Abstimmung der Landbevölkrung Südvietnams vor, ob sie unter der bisherigen Regierung oder unter der FNL leben wollen.
Lage der USA scheint ungünstiger denn je. Es scheint kaum denkbar, daß sie mit so wenige[m] Gesichtsverlust aus diesem Krieg hervorgehen könnten, wie es etwa vor 2 Jahren, als sie schon heftig wegen des Krieges angegriffen wurden, es hätten tun können. - Diplomatische Beziehungen Dtls zu Jugoslawien seit 31.1.68.

1.2.

Offensive der Vietcong in Südvietnam. Weiteres Vordringen. Die Amerikaner sehen sich genötigt Teil von Saigon zu bombardieren, um die Vietcong daraus zu vertreiben. - In DDR neuer Verfassungsentwurf vorgelegt.

25.1.

In der DDR ist in diesen Tagen das neue Strafrecht beschlossen worden.

17.1.1968

Meldungen, daß gewisse Verhandlungsbereitschaft Nord-Vietnmas. Doch immer noch als erstes Einstellung der amerikan. Bombenangriffe auf Nord-Vietnam ohne Gegeneistung gefordert. - Sowjetische Flieger im Einsatz in Jemen: Syrien und Ägypten besitzen inzwischen Raketen. -
In Hochschulpolitik einiges los. Als Fachgruppensprecher f. Geschichte ziemlich hineingezogen; aber es ist zu viel, als daß man alles berichten könnte.
Englands Rücktritt von Verpflichtungen östlich von Suez bereitet Amerika Schwierigkeiten. Man glaubt aber, das "Vakuum" füllen zu müssen.